Die Zukunft der nachhaltigen Mode

Es ist schon einige Zeit her, dass die Copenhagen Fashion Summit ausgetragen wurde: es waren zwei Tage voller Vorträge, Diskussionen und Anregungen zu nachhaltiger und ethisch vertretbarer Mode, an denen die wichtigsten Akteure auf dem Modemarkt aus aller Welt anwesend waren.

Die Copenhagen Fashion Summit ist zu einem wichtigen Bezugspunkt in Sachen Modeevents geworden, auf der die fortlaufende Entwicklung der Modeindustrie analysiert wird. Nach inzwischen bereits 10 Ausgaben kann nun zurückgeblickt und Bilanz gezogen werden: wenn das Thema Nachhaltigkeit zu Beginn kaum im Kalender von Firmen oder Marken erwähnt wurde, ist nun nach zehn Jahren das Bewusstsein und die Sensibilisierung der Verbraucher und der Modelabels enorm gewachsen.

Ebenso hat die Suche nach Innovativem stark zugenommen, sowie auch der Wunsch jedes Einzelnen, persönlich im Produktionsprozess einzugreifen und somit Lösungen zu finden, die unseren Planeten und dessen Bewohner respektieren.

Eva Kruse, CEO und Leiterin des Veranstaltung betonte in ihrer Ansprache, dass die erzielten Fortschritte zwar zu begrüβen sind, jedoch sollte nicht vergessen werden, dass diese zu einer Änderung der Lage nicht ausreichen und auch nicht schnell genug vorangehen.

COPENHAGEN, DENMARK – MAY 15: Eva Kruse, CEO & President of Global Fashion Agenda delivers her Opening Address on Day One of the Copenhagen Fashion Summit 2019 at DR Koncerthuset on May 15, 2019 in Copenhagen, Denmark. Since its first edition in 2009, Copenhagen Fashion Summit has established itself as the world’s leading business event on sustainability in fashion. Convening major fashion industry decision makers on a global scale, the Summit has become the nexus for agenda-setting discussions on the most critical environmental, social and ethical issues facing our industry and planet. Marking its 10th anniversary, the next edition of Copenhagen Fashion Summit takes place on 15-16 May 2019 at the Copenhagen Concert Hall under the patronage of HRH The Crown Princess of Denmark. The Summit is organised by Global Fashion Agenda, a non-profit leadership forum on fashion sustainability that works to mobilise the global fashion system to change the way we produce, market and consume fashion, for a world beyond next season. (Photo by Ole Jensen/Getty Images for Copenhagen Fashion Summit )

Und sie sagt weiter, dass die Welt der Mode immens ist: sie besteht aus Materialien, Inspirationen, Volumen, Design, unterschiedlichen Seins- und Fühlweisen; all diese Dinge nähren und bereichern sie.

Jedoch hat ihr rasantes Wachstum in unserem Gesellschaftssystem auch einige weniger positive Auswirkungen: Die Modeindustrie ist weltweit der zweitgröβte Umweltverschmutzer. Sie verunreinigt unsere Flüsse, unsere Luft und unsere Böden. Häufig schaffen wir für eine immer gröβere Produktion Arbeitsbedingungen, die nicht angemessen sind und die Grundrechte des Menschen missachten. Zum anderen erzeugt das aktuelle Produktionssystem, welches auf hohe Produktionsmengen zu Niedrigpreisen basiert, weit mehr Kleidungsstücke als wir eigentlich brauchen, und infolgedessen natürlich auch die entsprechenden Abfallprodukte.

COPENHAGEN, DENMARK – MAY 15: A general view during Day One of the Copenhagen Fashion Summit 2019 at DR Koncerthuset on May 15, 2019 in Copenhagen, Denmark. Since its first edition in 2009, Copenhagen Fashion Summit has established itself as the world’s leading business event on sustainability in fashion. Convening major fashion industry decision makers on a global scale, the Summit has become the nexus for agenda-setting discussions on the most critical environmental, social and ethical issues facing our industry and planet. Marking its 10th anniversary, the next edition of Copenhagen Fashion Summit takes place on 15-16 May 2019 at the Copenhagen Concert Hall under the patronage of HRH The Crown Princess of Denmark. The Summit is organised by Global Fashion Agenda, a non-profit leadership forum on fashion sustainability that works to mobilise the global fashion system to change the way we produce, market and consume fashion, for a world beyond next season. (Photo by Lars Ronbog/Getty Images for Copenhagen Fashion Summit)

Das oberste und ehrgeizigste Ziel ist, die Pläne in konkrekte Maβnahmen umzusetzen. Dabei gilt es, über einige Dinge nachzudenken. Nachhaltige Mode, was bedeutet das eigentlich? “Das bedeutet schlicht Mode, aber auf bewusste Weise”, so definiert es einer der Referenten. Die Umwälzung beginnt bei den Leuten, bei den Entscheidungen jedes Einzelnen, um letztendlich eine globale Auswirkung auf der Grundlage gemeinsam gesetzter Ziele zu erreichen: jeder Einzelne kann mit seinen Handlungen und Entscheidungen in Bezug auf bewusstes Konsumieren den Unterschied ausmachen. Die Labels können ihrerseits die Art und Weise, wie sie produzieren, in Richtung Nachhaltigkeit lenken. Mit unseren ethisch und verantwortungsbewusst erzeugten Kleidungsstücken möchten wir unser Sandkorn für eine faire Welt beitragen, auf der nachhaltig gehandelt wird.

Und ihr, seid ihr bereit für the consciouss way?

Wir sind Back to Eco beigetreten, und zwar mit einer Flickwerkstatt für Jeans.

Es gibt Projekte, die uns schlicht faszinieren und eines von ihnen ist Back to Eco. Deshalb haben wir sofort zugesagt, als sich die Gelegenheit bot, mit unserem Workshop Flickwerkstatt mit Back to Eco zu kollaborieren.

Während des Workshops behandeln wir Themen wie die Haltbarkeit von Jeans, Flicken von kaputten Jeans. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Jeans auf der ganzen Welt eines der meist getragenen Kleidungsstücke ist.

Der Workshop findet am Samstag, den 23. März in den Räumlichkeiten von Back to Eco in Barcelona, Pau Claris, 91 statt. Dort zeigen wir euch die Flicktechniken, ihr lernt, wie der Stoff an den kaputten Stellen, wo andere Techniken, wie z. Bsp. mit Aufnähern oder Flicken nicht möglich sind, geflickt werden kann.

Back to Eco, ein langes Leben der Jeans

Dieser Workshop ist Teil eines der zahlreichen Projekte Zero Waste und Upcycling von Back to Eco, das Projekt konzentriert sich auf die Wiederverwertung von gebrauchten Jeans, um so den Jeans eine zweite Lebensdauer zu verleihen. Aus alten Jeans machen wir tolle Rucksäcke oder wir gewinnen aus ihnen neue Stoffe, das ist die jüngste Herausforderung für Nuria und Montse, die zwei unermüdlichen Initiatorinnen des Labels.

Möchtest du deine fast neue Jeans, nur weil sie ein bisschen kaputt ist, nicht einfach wegwerfen? Möchtest du eine neuartige Technik lernen? Dann melde dich einfach über die Homepage von Back to Eco zum Workshop Flickwerkstatt für Jeans in Barcelona an.

Foto: Back to Eco.

Wer macht eigentlich deine Kleider?

Der 24. April 2013 war ein bedeutender Tag im Kalender des Modesektors. Und Anlass war keineswegs das Debut eines bedeutenden Modedesigners. An jenem Tag stürzte das Gebäude der Textilfabrik Rana Plaza in Dhacca, Bangladesh mit tausenden Arbeitern im Inneren ein.


Der schicksalsträchtige Vorfall forderte 1.138 Todesopfer und mehrere Tausend Verletzte. Die Katastrophe erschütterte den Modesektor auf der ganzen Welt. Der Einsturz des Gebäudes rückte die Arbeits- und Produktionsbedingungen einiger Modefirmen in den Fokus, welche zuvor der Öffentlichkeit verheimlicht worden waren.

Immer mehr, immer schneller, immer billiger

Im Wettlauf um die fast fashion, also immer schneller, immer billiger, welches das aktuelle Konsumsystem auferlegt, haben viele der groβen Modelabels ihre Produktion in Länder wie China oder Bangladesh verlagert, um höhere Gewinne zu erzielen.

Dies hatte zwei unmittelbare Auswirkungen in der Modeindustrie: einerseits den Verlust von Arbeitsplätzen und der Traditionen im Textil- und Konfektionssektor in einigen europäischen Ländern und andererseits einen Zuwachs an ethisch fragwürdigen Arbeitsmethoden in den neuen Erzeugerländern.

Über Unterverträge mit zwischengeschalteten Stellen, was dem Produktionsprozess Undurchsichtigkeit bot, sowie über ernsthaften Druck auf Preise und Lieferzeiten konnten die Unternehmen sicherstellen, immer gröβere Mengen zu immer niedrigeren Kosten zu produzieren.

Was jedoch nicht erwähnt wurde, war der Preis, den die Angestellten und die Umwelt dafür zahlen mussten. Bestialische und gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen mit extrem langen Arbeitszeiten, die beinahe sklavenhaft anmuten, mangelhafte Sicherheitseinrichtungen und – vorrichtungen, welche die Gesundheit der Angestellten sowie die Umwelt gefährden, Niedriglöhne, die kaum die grundlegenden Lebenshaltungskosten decken. Dies sind nur einige der aufgelisteten Praktiken bei Produktionsstätten in Entwicklungsländern, und davon bereichern sich nur einige wenige auf Kosten vieler Menschenleben.

Eine weltweite Umwälzung

Erfreulicherweise mobilisierte sich aufgrund der Katastrophe des Rana Plaza die Zivilgesellschaft und forderte mehr Transparenz und Ethik beim Arbeits- und Lieferantenmanagement. Und auch wenn die Wirkungen dieser Bewegung geringer als erwünscht sind, so beharren doch jedes Jahr Millionen Menschen darauf, dass weiter für eine Mode ohne missbräuchliche Praktiken gekämpft werden muss.

Mit der Frage „Wer macht eigentlich meine Kleider? “ sehen sich die Firmen gezwungen, zu ihrer Verantwortung zu stehen und Verpflichtungen zu unterzeichnen, die gerechtere und ethisch vertretbarere Arbeitsbedingungen gewährleisten.

Ich habe deine Kleider gemacht

Wir von NUDO Clothing schlieβen uns dieser Bewegung an. Wir zeigen, wer unsere Kleidung herstellt, denn wir sind nicht nur stolz auf die Arbeit aller unserer Lieferanten, sondern auch überzeugt davon, dass es äuβerst wichtig ist, den lokalen Arbeitsmarkt sowie die Textiltradition zu fördern.

Wir möchten euch die Personen vorstellen, die hinter FMAIKIDS stehen, nämlich die Nähwerkstatt von Fran und Maite. Sie nähen unsere Kleiderkollektionen und sind nicht nur fachmännisch top, sondern sind auch unsere Freunde, unsere Familie, einfach ein Superteam.

Ich habe deine Kleider gemacht, das sind Fran, Maite, Mari GeSa, Tate, Dulce, Mirian, Jaquy und Maria von FMAIKIDS.

Ein Gemeinschaftsprojekt mit sehr viel Handwerkskunst

Als wir Patricia kennenlernten, schien sie uns nicht nur eine wundervolle Person mit sehr viel positiver Energie, sondern beeindruckte uns auch mit ihren handwerklichen Projekten.

In ihrer Werkstatt im Stadtteil Poblenou in Barcelona fertigt sie in Handarbeit Clogs in modernem Design an. In ihrer Werkstatt lädt alles zum Stöbern und Entdecken ein. Die Maschinen, welche uns Patricia mit viel Liebe erklärt, die Materialien, die Vitrine mit besonderen Probestücken, die Aufteilung des Showrooms und die Begeisterung dieser Schuhmacherin des 21. Jahrhunderts, die bei jedem Paar D-Zueco zu spüren ist.

Das gemeinsame Projekt zwischen NUDO und dem Laden D-Zueco begann damit, deren Clogs für das Fotoshooting unserer Herbst-Winter-Kollektion zu verwenden. Aber bald schon wurde daraus mehr. Patricia erzählt uns: auf Kundenwünsche einzugehen und für die Kunden einzigartige Stücke zu kreieren, genau das ist, was mir am meisten an meiner Arbeit gefállt. Und so begannen wir mit den Clogs Invisible Warriors. Ein einzigartiges Design, dank der Kombination unserer Materialien und der Handwerkskunst von D-Zueco.

Das Ergbnis dieser Gemeinschaftsarbeit ist aber nicht nur auf den Fotos unserer Kollektion zu sehen. Bald schon kannst du die Clogs selbst ausprobieren, denn sie sind demnächst auch in unserem Online-Shop erhältlich.

Warum wir von lokaler Produktion profitieren

Individualität ist der Grundton des Strebens unserer heutigen Gesellschaft. Ein Gesellschaftsmodell, das wenig damit gemein hat und eher darauf zielt, uns Menschen voneinander zu entfremden. In einer Welt der Überinformation und der raschen Entwicklung neuer Technologien erleben wir immer öfter, dass das Konzept von Gemeinschaft, so wie wir es früher kannten, nicht mehr das selbe ist. Unter dem Anreiz, ständig verbunden zu sein, wächst gleichzeitig die Distanz zwischen uns und den Personen, die uns umgeben, ständig.

Wir sind auf den neoliberalen Diskurs reingefallen. Und wir waren der Aufffassung, dass wir als Einzelpersonen nur wenig zur Veränderung der Wirklichkeit beitragen können. Jedoch sollten wir uns wieder darüber bewusst werden, wie mächtig wir als Person, als Gesellschaft und letztlich auch als Konsument sind. Eile Rolle, die uns fast ausschlieβlich der Kapitalismus hinterlassen zu haben scheint. Fest steht, dass wir mit jeder Entscheidung, die wir treffen, das Umfeld und die Gesellschaft, so wie wir sie uns wünschen, gestalten.

Jedes Mal wenn eine Person beschliesst, Lebensmittel aus extensiver Produktion zu konsumieren, stoppt er gleichzeitig den Trend einer Übernutzung der Umwelt.

Jedes Mal wenn eine Person in einem Geschäft in der Nachbarschaft einkauft, kommt dies den Arbeitsplätzen vor Ort zugute und schafft damit gleichzeitig Wohlstand in seiner nächsten Umgebung.

Wenn wir von NUDO unsere Produkte in nahegelegenen Werkstätten herstellen, fördern wir nicht nur die Beschäftigung, sondern unterstützen auch die dort arbeitenden Personen, damit sie weiterhin ihr Handwerk ausüben können. Und dies zu einem angemessenen Gehalt für ihren Lebensunterhalt, so dass sie eine Familie gründen, Reisen unternehmen oder sonstige Freizeitaktivitäten genieβen können.

Danke Berlin, danke Neonyt Fashion Show

Wir haben Berlin und die Neonyt-Messe für einige Tage verlassen, aber das Gefühl der Euphorie und Dankbarkeit, das uns während der gesamten Veranstaltung begleitete, konnten wir immer noch nicht loswerden.

Unsere Passage durch Neonyt war von allen, die uns besuchten, voller Liebe und Anerkennung für die neue Kollektion. Wir hatten aber auch die Gelegenheit, die Szene mit anderen führenden Marken auf nachhaltige Art und Weise auf der Neonyt Fashion Show, der nachhaltigen Modenschau, die am Dienstag, dem 15. Januar, im Rahmen der MBFW in Berlin stattfand, zu teilen.

Es ist spannend zu sehen, wie nachhaltige Mode bei Konsumenten zunehmend an Bedeutung gewinnt, aber auch auf den Laufstegen und Modewochen großer Städte. Für all das und für die Arbeit der Organisation und der übrigen Marken können wir nur sagen, DANKE. Ein riesiger Dank, als Freude, dass wir die Trendwende hin zu nachhaltigem Konsum weltweit gesehen haben.

Wir überlassen Ihnen die Fotos und Videos der Parade, um diesen Moment mit Ihnen zu teilen.

https://www.instagram.com/p/Bs71B8BBIYf/